7. Ein besseres Bildungsniveau

In den letzten Jahrzehnten ist das Bildungsniveau in der Deutschsprachigen Gemeinschaft kontinuierlich gesunken. Vivant will das ändern.

Hier gilt es zuerst, die vielfältigen Ursachen dieser negativen Entwicklung zu ergründen und dann sinnvoll gegenzusteuern. Auch und gerade im digitalen Zeitalter ist der Erwerb von Grundfertigkeiten im Lesen, Schreiben, Rechnen und 1. Fremdsprache wichtiger denn je. Das Aufkommen von Künstlicher Intelligenz stellt ganz neue Herausforderungen an das Bildungswesen. Die Deutschsprachige Gemeinschaft hat allein schon wegen ihrer überschaubaren Größe zahlreiche Möglichkeiten, eine an die neuen Anforderungen angepasste Bildung zu gewährleisten. Vivant setzt sich aber auch für eine Rückbesinnung auf die Kernaufgabe von Bildung ein: Grundbedingungen schaffen, damit die Kinder und Jugendlichen zu selbstständigen Bürgern werden.

Der ausufernde Konsum von sozialen Medien, die auf Smartphones oder anderen digitalen Geräten nahezu omnipräsent sind, der Verlust des Wissens um den Wert einer die körperliche und geistige Gesundheit fördernde Erziehung, die durch die Auflösung haltgebender gesellschaftlicher und familiärer Strukturen entstehende Verwirrung sowie der drohende Verlust der eigenen kulturellen Identität sind nur einige Aspekte, die dabei eine Rolle spielen. Vivant hat den Mut, diese offen anzusprechen und Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.

Vivant hat sich deutlich für ein Handyverbot in den Schulen ausgesprochen. Digitale Medien können zielgerichtet und begrenzt eingesetzt werden, und zwar nur dort, wo sie nachweislich einen Mehrwert bringen. Sie dürfen nicht zu einem Allheilmittel für eine fehlgeleitete Bildungspolitik werden. KI gestützte Lernprogramme, wie sie vermehrt von der IT-Industrie angeboten werden, müssen mit Vorsicht angegangen werden. Die so genannte Digitale Bildung, welche mittels KI-Schülerergebnisse messen und auf den Messergebnissen basierende individuelle Lehrpläne für jeden Schüler erstellen sollen, sind in Schulen fehl am Platz. Solche Systeme mögen für die Verbesserung von Unternehmensprozessen sinnvoll sein, im Bereich Bildung haben sie nichts verloren. Kein Mensch lernt digital! Für den Lernerfolg ist die Beziehung zum Lehrer, sowie dessen Empathie und Begeisterungsfähigkeit nach wie vor ausschlaggebend. Außerdem sollte klar sein, dass nur gut ausgebildetes Personal den Heranwachsenden, die mittlerweile alle „digital natives“ sind, einen bewussten und mehrwertfördernden Umgang sowie die notwendige Medienkompetenz vermitteln kann.

Anstatt alle Sekundarschüler und Auszubildende beim ZWAM mit veralteten Laptops auszustatten, bevorzugen wir sehr gut ausgestattete Computerklassen mit modernen, leistungsfähigen Geräten und Programmen, welche Videoschnitt, Grafikbearbeitung, 3D-Druck, CAD usw. ermöglichen, und den heutigen Anforderungen genügen.

Mobbing gegen Schüler wie Lehrer ist auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft traurige Realität mit schwerwiegenden psychischen Auswirkungen für die Opfer aber auch negativem Einfluss auf das gesamte Zusammenleben in der Schule. Durch die sozialen Medien ist Mobbing heute in einer ganz anderen Größenordnung möglich als vor deren Einführung. Der bewusste Austausch mit Schülerinnen und Schülern über die Nutzung digitaler Medien und sozialer Netzwerke wird unserer Überzeugung nach zu einer verbesserten Medienmündigkeit führen.

Wir setzen uns des Weiteren für einen verbesserten Betreuungsschlüssel in Kindergärten ein. Für Eltern, die die Betreuung ihrer Kindern selbst in die Hand nehmen möchten, sollte das möglich gemacht werden. Ebenfalls ist uns die Förderung der dualen Ausbildung als gleichwertigen Bildungsgang neben der akademischen Ausbildung wichtig.

Die unzähligen Reformen und Maßnahmen der letzten 20 Jahre haben es nicht geschafft, das Bildungsniveau zu halten, geschweige denn zu steigern. Diese waren teilweise sehr kostspielig und sind oftmals bei den Lehrern auf viel Missmut gestoßen. Von daher ist es unabdingbar innezuhalten, denn ohne die Unterstützung seitens der Schulträger, Schulleitungen und Lehrern, bleiben Reformen nicht nur wirkungslos, sondern wirken teilweise kontraproduktiv.

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