Corona: Kinder und Jugendliche wurden ihrer Entwicklung beraubt

Ärzte-Chef zu Schulschließungen: „Damit haben wir uns an unseren Kindern versündigt!“

Mittlerweile häufen sich die Stimmen derer, die zugeben, dass man den Kindern in der Corona-Pandemie großes Unrecht angetan hat. Der Vorsitzende der deutschen Kassenärzte-Vereinigung, Andreas Gassen, geht so weit zu sagen, dass „wir uns an unseren Kindern versündigt haben“. Andere sprechen von „kolossalen Kollateralschäden“. Eine Aufarbeitung der Maßnahmen während der Pandemie drängt sich auf: vor allem was Kinder und Jugendliche betrifft. Die schossen komplett über das Ziel hinaus. Und das wusste man schon im Frühsommer 2020.

Im Nachhinein ist man immer klüger. So wie der ehemalige, aus Aachen stammende Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet. Er erklärte: „Mit den Corona-Schutzverordnungen haben wir eine Regelungswut an den Tag gelegt, die im Rückblick völlig überzogen war.“ Zu Beginn der Epidemie, also im März-April 2020, waren strikte Maßnahmen verständlich. Es wusste nämlich keiner so genau, was auf uns zukam. Trotzdem lagen aus früheren Studien wichtige Erkenntnisse vor. Auch zur eingeschränkten Wirksamkeit von Masken bei der Bekämpfung von Viren oder zu den Schwächen von PCR-Tests.

Schnell war außerdem klar, dass das Coronavirus vor allem für ältere Menschen und für Personen mit schweren gesundheitlichen Schäden gefährlich war. Kindern und Heranwachsenden drohte keine (schwere) Erkrankung. Und sie waren kaum ansteckend. Trotzdem beschlossen Regierungen, auch in Belgien, die gesamte Bevölkerung über einen Kamm zu scheren. Das ganze Land wurde lahmgelegt. Nicht nur Seniorenheime wurden geschlossen, sondern auch Schulen, Kindergärten und Tagesstätten.

Wenn über Schülerinnen und Schüler gesprochen wurde, dann meistens im Zusammenhang mit dem Schutz älterer Menschen oder von Lehrpersonen. Oder als Problemfall für die arbeitende Bevölkerung. Die Bedürfnisse der Kinder wurden meist untergeordnet. Vivant hat im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft frühzeitig darauf aufmerksam gemacht, dass Kinder und Jugendliche von der Pandemie nicht betroffen waren. Immer wieder haben wir vor schwerwiegenden Folgen für die Entwicklung der jungen Menschen hingewiesen.

Wir haben das Problem des Maske-Tragens, vor allem bei Kindern, angesprochen. Die können durch die Maske schwerer atmen, das Gehirn wird schlechter mit Sauerstoff versorgt und die Konzentration lässt nach. Vor allem kleine Kinder lernen vom Gesichtsausdruck der anderen Menschen. Ängstliche Kinder entwickeln regelrechte Angstzustände, wenn sie ein Gesicht nicht erkennen können. Unsere Bedenken wurden vom Tisch gewischt. Lehrkräfte, die sich kritisch zu dem Wahnsinn mit den Masken in den Schulen äußerten, wurden an den Pranger gestellt oder gemobbt.

Jugendlichen hat man praktisch zwei Jahre ihres Lebens genommen. Sie durften nicht ausgehen, sich nicht mit Freunden treffen, nur eingeschränkt die Schule besuchen, kaum Sport praktizieren. Nachdem die Impfstoffe verfügbar und ohne gründliche Prüfung möglicher Nebenwirkungen und Spätfolgen auch für Jugendliche zugelassen worden waren, mussten sich die Jugendlichen praktisch impfen lassen, um am „normalen“ Leben teilnehmen zu können. Dabei war schon früh klar, dass auch sie nicht schwer erkrankten konnten. Und dass die mRNA-Impfstoffe gerade für junge Männer nicht so ungefährlich waren, wie sie angepriesen wurden. Unsere Forderungen z.B. nach der Abschaffung der Maskenpflicht in Schulen wurden zurückgewiesen. Trotz Autonomie und einem fehlenden Pandemiegesetz.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass in Belgien einschließlic der DG die Schulschließungen nicht so lang waren wie z.B. in Deutschland. Trotzdem wurden hier der viel gepriesenen Autonomie die Grenzen gezeigt. Ein Blick nach Schweden hätte genügt, um spätestens nach den Sommerferien 2020, also nach einem halben Jahr Pandemie zu wissen, dass man den Schulbetrieb aufrechterhalten konnte. So sind schwedische Kinder durch die Corona-Pandemie viel weniger in ihrer Entwicklung beeinträchtigt worden als Kinder in anderen europäischen Ländern einschließlich Belgien.

Wir fordern eine lückenlose Aufklärung, gerade mit Blick auf unsere Kinder und Heranwachsenden.

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.
Kinder sind Kinder.“
(Maria Montessori, Pädagogin)

Nie wieder Schulschließungen!

Als Anzeige im KurierJournal vom 26.04.2023 veröffentlicht.

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