In der Klinik St. Josef in St. Vith darf eine werdende Mutter bei einem geplanten Kaiserschnitt im OP während der Geburt ihres Kindes nicht vom Vater des Kindes begleitet werden.
Dies auch nicht gegen Vorlage eines negativen Corona-Tests! Im Kreissaal bei einer natürlichen Geburt ist diese Vorgehensweise hingegen noch erlaubt.
Betroffene Eltern empfinden diese Handhabung als völlig inakzeptabel und stoßen dabei auf großes Unverständnis.
Die Klinik St. Josef hat dieses Verbot seit dem Lockdown im März nicht wieder aufgehoben.
Hier geht es nicht um ein annulliertes Fußballspiel, welches man einfach auf ein späteres Datum legen kann. Nein, hier handelt es sich um einen besonderen Moment, ein intimes Erlebnis für die werdenden Eltern und das neugeborene Kind, welches eine prägende Wirkung für das weitere Leben haben.
Wenn der Mann einen negativen Test vorweisen kann, sich wie das Ärzteteam in genormter Schutzkleidung in den OP-Saal begibt und sich an das Kopfende seiner Frau setzt, erschließt sich uns nicht ganz wo hier das überhöhte Infektionsrisiko vorliegt.
Regelungen und Verbote wurden während dieser Corona-Krise oft anhand von wenig Basiswissen und unter großem Druck erlassen – wofür wir noch teilweise Verständnis aufbringen können. Wenn nach neuerem Erkenntnisstand und Überprüfung der Verbote aber noch immer an unsinnigen Regeln festgehalten wird, können wir das so nicht hinnehmen!
Wir von Vivant finden diese inhumane Situation unannehmbar und sind hoffnungsvoll, dass diese Regel im Sinne der Menschlichkeit abgeändert wird.
Wir werden hierzu ebenfalls den zuständigen Minister im Parlament befragen.
Diana Stiel
Alain Mertes
Michael Balter