Die Zukunft der Krankenhäuser der DG wird vermehrt in der Öffentlichkeit diskutiert. Dies ist nicht verwunderlich, denn eine gute Gesundheitsversorgung gehört zu den Grundbedürfnissen einer Gesellschaft. Wenn dann von Kooperation oder sogar Fusion die Rede ist, löst dies nicht selten Sorgen und Ängste aus.
Fakt ist, dass grundlegende Veränderungen anstehen. Die aktuellen Herausforderungen können aber auch Chancen bieten. Eine vertiefte Kooperation und der Anschluss an ein Krankenhausnetzwerk beispielsweise können helfen, die Qualität des Angebots und der Versorgung in beiden Häusern zu verbessern. Dies ist auch dringend nötig, denn die Qualität der Dienstleistungen ist heute längst nicht mehr in allen Bereichen gewährleistet. Wenn beispielsweise in der Sankt Vither Notaufnahme nur 2 von 6 Plätzen zur Verfügung stehen und auf anderen Stationen insgesamt mehr als 40 Betten über einen längeren Zeitraum geschlossen bleiben, dann läuft etwas gewaltig schief.
Die föderalen Normen, der Fachkräftemangel und die höheren Löhne im Ausland mögen ein Teil der Probleme erklären. Tatsache ist jedoch auch, dass das interne Klima in einem Krankenhaus, wie in jedem Betrieb, ein wesentlicher Faktor für den Verbleib von Beschäftigten in einer Einrichtung darstellt. Das hier etwas im Argen liegt, dürfte angesichts der vielen Personalwechsel bei Ärzten, Pflegern und Führungskräften offensichtlich sein.
Hausinterne Probleme können aber auch nur hausintern gelöst werden. Eine Fusion würde daran zuerst einmal nichts ändern. Hier sind die Verantwortlichen, sprich der Verwaltungsrat im Allgemeinen und die Bürgermeister der 5 Eifelgemeinden im Besonderen in der Pflicht! Wann wird hier endlich Klartext geredet, für klare Verhältnisse gesorgt und gehandelt?
Aber auch die DG-Regierung kann hier ein Wort mitreden. Leider versteckt sich der zuständige Minister allzu gern hinter seinen nur sehr begrenzten Zuständigkeiten. Doch so begrenzt sind diese gar nicht. Immerhin ist die DG u.a. auch zur Regelung der internen Organisation einer Klinik befugt. Sie kann Inspektionen durchführen und wenn sie es will, auch Personalprobleme ansprechen. Nur so zu tun, als ob man von all diesen Problemen nur wenig wüsste, hilft gar nichts. Denn die Auswirkungen müssen, mal wieder, die Bürger ausbaden.
Wenn in einer Woche, der Tag der DG gefeiert wird, werden viele Verantwortliche sich dort wie selbstverständlich präsentieren. Dann sollten Sie auch den Mut mitbringen, Verantwortung da zu übernehmen, wo unangenehme Entscheidungen getroffen werden müssen.
Alain Mertes
Michael Balter
Diana Stiel