Ein neues Jahr, eine Chance zum Umdenken

Der Jah­res­wech­sel lädt immer wie­der ein nach­zu­den­ken, zu reflek­tie­ren, even­tu­ell zu über­den­ken und manch­mal ande­re, neue Wege zu gehen.

Das Jahr 2021 hat die Gesell­schaft aber­mals vor vie­le Her­aus­for­de­run­gen gestellt. Wir durch­leb­ten erneut, dass das gewohn­te Leben, das Mit­ein­an­der in Ver­ei­nen, Fir­men, Fami­li­en und Freun­des­krei­sen kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit mehr sind. Lebens­freu­de und Leich­tig­keit sind vie­ler­orts einer all­ge­gen­wär­ti­gen Angst gewi­chen. Zu allem Über­fluss wur­de auch noch von oben her­ab eine unbe­grün­de­te Wut gegen­über einer Grup­pe Men­schen geschürt, die sich aus eigens­ten Grün­den nicht einer Behand­lung unter­zie­hen möch­te, deren Wir­kung zumin­dest sehr frag­lich ist.

Kin­der und Jugend­li­che waren und sind im Beson­de­ren Leid­tra­gen­de der gan­zen Maß­nah­men, Restrik­tio­nen und ja, inzwi­schen auch kla­ren Ausgrenzungen.
Jeder, der es wagt die Poli­tik und ihr Pan­de­mie­ma­nage­ment zu kri­ti­sie­ren, wird eher frü­her als spä­ter, ohne auf jeg­li­che Inhal­te ein­zu­ge­hen, zum Schwurb­ler dis­kre­di­tiert. Man soll der Wis­sen­schaft ver­trau­en. Doch gibt es wirk­lich nur noch die “eine Wis­sen­schaft”? Ein Bei­spiel aus einer längst ver­gan­ge­nen Zeit ver­deut­licht, dass es viel­leicht doch nicht ganz so ein­fach ist: Im Arti­kel “Die gekauf­te Wis­sen­schaft” der Süd­deut­schen Zei­tung vom 24.02.2018 wird ganz gut ver­an­schau­licht “wie man wis­sen­schaft­li­che Ergeb­nis­se so beein­flus­sen kann, dass sich in der öffent­li­chen Mei­nung und der poli­ti­schen Are­na die Lob­by­mei­nung durch­setzt”. Die kur­ze Lek­tü­re lohnt sich, um die Debat­te auch mal aus einem ande­ren Blick­win­kel zu betrachten.

Man konn­te in den letz­ten 3 Mona­ten eine dro­hen­de Eska­la­ti­on beob­ach­ten. Der Ton in Dis­kus­sio­nen ver­schärf­te sich zuse­hends, im poli­ti­schen wie auch im pri­va­ten Bereich. Die poli­ti­schen Ver­ant­wort­li­chen soll­ten ver­söh­nen und nicht durch wei­te­re Schuld­zu­wei­sun­gen die Spal­tung der Gesell­schaft noch stär­ker anheizen.

Wir dür­fen die Demo­kra­tie nicht zu einer lee­ren Wort­hül­se ver­kom­men las­sen. Es braucht immer eine Viel­falt an Mei­nun­gen und Posi­tio­nen, um frucht­ba­re Ergeb­nis­se zu erzie­len. Zu einem ech­ten Dia­log gehört es auch, dass man die Ängs­te und Bedürf­nis­se des Gegen­übers als legi­tim aner­kennt. Nur so fin­den wir zurück zu einer ech­ten Debat­ten­kul­tur mit anschlie­ßen­den, ver­hält­nis­mä­ßi­gen Vernunftsentscheidungen. 
In die­sem Sin­ne wün­schen wir allen ein gesun­des, erfolg­rei­ches neu­es Jahr, sowie viel Mut und Kraft, Ent­schei­dun­gen und Sicht­wei­sen in Fra­ge zu stellen!

Bes­te Grüße
Dia­na Stiel, Alain Mer­tes, Micha­el Balter