Zeit für den Wechsel

Wer genau hinschaut, erkennt, dass es in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in der DG große Probleme gibt: Seien es die geschlossenen Betten in den Wohn- und Pflegezentren für Senioren oder den Krankenhäusern und die Mängel bei der Pflege sowie das nachlassende Bildungsniveau der Schüler oder der schlechte Gesundheitszustand der Bevölkerung – um nur einige zu nennen.

Die jüngsten Diskussionen rund um die Kleinkindbetreuung in der DG offenbaren Ähnliches. Obwohl das so genannte Vollstatut schon lange von vielen Tagesmüttern erwartet wurde, überwiegt aktuell die Kritik im Zusammenhang mit dessen Einführung. Ja, Veränderungen können Angst machen und Altes, Bekanntes aufzugeben, fällt oft schwer.

Doch bei genauem Hinsehen fällt auf, dass die Reform in der Kinderbetreuung auch die schon lange vorhandenen Probleme innerhalb des früheren RZKBs, jetzt ZKB, aufzeigt. Angefangen beim schlechten Personalmanagement, über eine unprofessionelle Kommunikation in Sachen Vollstatut, vom Fall Raxhon ganz zu schweigen, hin zu der Haltung, jegliche Kritik oder alles, was zu negativer Kritik führen könnte, unter den Teppich kehren zu wollen. Aus dem Kreis der ehemaligen Mitarbeiter des Zentrums sind wiederholt Vorwürfe in punkto Mobbing zu hören. Finanziellen Schwierigkeiten, wie das RZKB sie in der Vergangenheit gekannt hat, sind wohl durch die Umwandlung von einer VoG in eine Einrichtung öffentlichen Interesses, die von der DG getragen wird, vom Tisch. Dass die Gemeinden, welche im Verwaltungsrat des RZKBs vertreten waren, keine Vertreter mehr zu den Sitzungen entsandten, zeugte nicht gerade von einem vertrauensvollen Verhältnis.

Dass es also Handlungsbedarf beim Zentrum gab und immer noch gibt, ist offensichtlich. Ob aber die „Einverleibung“ in den öffentlichen Sektor die Lösung ist, wenn dabei weiterhin an alten Vorgehensweisen festgehalten wird, wie z. B. Leitungspositionen politisch zu besetzen, kann nur mit NEIN beantwortet werden.

Es wird immer deutlicher: Es braucht keine weiteren Maßnahmen, keine weiteren Reformen. Was wir brauchen, ist ein Wechsel. Ein Wechsel in der Art und Weise, wie Politik gemacht wird. Die klassische Politik ist mit ihrem Latein am Ende. Noch mehr vom Alten wird keine Probleme lösen, ganz im Gegenteil. Dieser Wechsel sollte aber nicht nur bei Politikern, sondern bei uns allen stattfinden. Jeder steht vor der Entscheidung, sein Leben, ja sein Sein, Handeln und Tun, danach auszurichten, was zum Wohle aller, also jedes Einzelnen inbegriffen, ist.

In diesem Sinne: Es Zeit für einen Wechsel – auf allen Ebenen!

Wir sind dafür bereit.

  1. Stiel, A. Mertes, M. Balter
Veröffentlicht im GrenzEcho vom 01.02.2024.

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