Das SP-PFF-ProDG-Experiment ist gescheitert!

Bereits 2019 sah Minis­ter­prä­si­dent Paasch dunk­le Wol­ken am wirt­schaft­li­chen Fir­ma­ment auf­zie­hen und sag­te wäh­rend der dama­li­gen Regie­rungs­er­klä­rung: “Die makro­öko­no­mi­schen Para­me­ter in unse­rem Land haben sich auf­grund von inter­na­tio­na­len Kri­sen, Han­dels­kon­flik­ten, rück­wärts­ge­wand­tem Pro­tek­tio­nis­mus und dem dro­hen­den Brexit bekannt­lich erheb­lich verschlechtert.”

Spä­tes­tens ab die­sem Zeit­punkt hät­ten die Bür­ger ent­spre­chen­des Han­deln erwar­ten können.
Doch was geschah wirklich?

Der Per­so­nal­stand des Minis­te­ri­ums wur­de in den letz­ten 3 Jah­ren um 100 Mit­ar­bei­ter erhöht, noch bis zum Früh­jahr die­ses Jah­res wur­den wöchent­lich Stel­len­an­zei­gen für das Minis­te­ri­um geschal­tet. Die lau­fen­den Kos­ten des Minis­te­ri­ums stie­gen bis heu­te um fast 16 Mio. Euro (+58,82%), die der Regie­rung um 0,5 Mio. € (+13,13%) und der Schul­den­stand der DG erhöh­te sich um knapp 166 Mio. Euro (+35,20%). Seit 2009, also kurz nach der ers­ten gro­ßen Finanz­kri­se die­ses Jahr­tau­sends, stieg der Schul­den­stand der DG um sage und schrei­be 593 Mio € (+1296%).

Sicher, die Zustän­dig­kei­ten der Regie­rung haben zuge­nom­men, doch hät­te es nicht auch anders gehen kön­nen? Wur­den bei­spiels­wei­se Reser­ven ange­legt oder die Effi­zi­enz der Ver­wal­tung und des teu­ren Beam­ten­ap­pa­rats gestei­gert? Wur­de Spar­po­ten­ti­al im poli­ti­schen Appa­rat genutzt?

Zu den alt­be­kann­ten Pro­ble­men kom­men inzwi­schen stei­gen­de Zin­sen, eine galop­pie­ren­de Infla­ti­on und eine durch die Poli­tik teils selbst her­auf­be­schwo­re­ne Ener­gie­kri­se hin­zu. Herr Paasch zitier­te die ehe­ma­li­ge Deut­sche Bun­des­kanz­le­rin: “Wir schaf­fen das!”

Was hat man denn bis­her geschafft? Vie­le quan­ti­ta­ti­ve, aber sel­ten qua­li­ta­ti­ve Maß­nah­men. Steu­er­gel­der wur­den wie Beru­hi­gungs­ta­blet­ten an die Bevöl­ke­rung verteilt.

Wir von Vivant sagen, die­se Regie­rung schafft das nicht!

Sie kann es nicht schaf­fen, denn sie ist Teil des Pro­blems. Durch eine unan­ge­mes­se­ne, nicht ziel­füh­ren­de Finanz‑, Gesundheits‑, Umwelt- und Bil­dungs­po­li­tik trägt die­se Regie­rung eine Mit­ver­ant­wor­tung an der jet­zi­gen Situa­ti­on. Nein, die gro­ße Poli­tik wird nicht in Eupen gemacht. Doch wer die gro­ße Poli­tik mit­trägt, sie ver­tei­digt und ihr vor­be­halt­los folgt, ist mit­ver­ant­wort­lich. Wenn sich der Sach­ver­stand einer Regie­rung auf eine Poli­tik des Geld­aus­ge­bens beschränkt, dann hat dies nichts mit Kri­sen­kom­pe­tenz zu tun. Vie­le Bür­ger und Unter­neh­mer haben in letz­ter Zeit, neben den infla­tio­nä­ren Prei­sen für Not­wen­di­ges, Ener­gie­ab­rech­nun­gen oder ‑anpas­sun­gen erhal­ten, die sie nicht mehr stem­men kön­nen. Ein “Wir schaf­fen das!” hilft die­sen Leu­ten jeden­falls nicht.

Das SP-PFF-ProDG Expe­ri­ment ist gänz­lich gescheitert.

Dia­na Stiel, Alain Mer­tes, Micha­el Balter

Erschie­nen im Grenz­Echo vom 06.10.2022.