Gehaltskürzung der Regierungsmitglieder und Abgeordneten in der Corona-Krise

Unlängst berich­te­te DER SPIEGEL, dass die Regie­rungs­chefin Neu­see­lands, Jac­in­da Ardern, bekannt gege­ben hat, dass sie ihr eige­nes Gehalt kür­zen möchte.

Ardern hat ihren Bür­gern, wie dies der­zeit in vie­len euro­päi­schen Staa­ten der Fall ist, stren­ge Aus­gangs­be­schrän­kun­gen ver­ord­net, wel­che enor­me Ver­lus­te in sämt­li­chen Wirt­schafts­zwei­gen hin­ter­las­sen. Nun will sie auch selbst ein Zei­chen set­zen und sowohl ihr eige­nes Gehalt als auch die Ver­gü­tun­gen der Regie­rungs­mit­glie­der wäh­rend 6 Mona­ten um 20 % kürzen.1

Ihr geht es dabei vor­nehm­lich dar­um, die Lücken zwi­schen den ver­schie­de­nen Men­schen­grup­pen zu schlie­ßen und sich soli­da­risch mit den Men­schen zu zei­gen, wel­che von Gehalts­kür­zun­gen und von einem befürch­te­ten Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit betrof­fen sind.

Die­ses Bei­spiel ist in unse­ren Augen vor­bild­haft und bringt vor allem einen direk­ten all­ge­mei­nen Nut­zen für das Land, da die auf die­sem Wege ein­ge­spar­ten Gel­der den Bevöl­ke­rungs­grup­pen zuflie­ßen kön­nen, die sie am drin­gends­ten brauchen.

In Bel­gi­en wäre die­se Maß­nah­me mit Sicher­heit ertrag­reich, wenn man sich vor Augen führt, wie rie­sig der Ver­wal­tungs­ap­pa­rat der Regie­run­gen ist und wie vie­le Abge­ord­ne­te und Gesund­heits­mi­nis­ter — neun an der Zahl — die­ses klei­ne Land in den ver­schie­de­nen Regie­run­gen zählt.

Die­se gekürz­ten Mit­tel könn­ten somit auch den Men­schen zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, die unter den der­zeit herr­schen­den stren­gen Aus­gangs­be­schrän­kun­gen enor­me finan­zi­el­le Ein­bu­ße erfahren.

Wir von VIVANT for­dern des­halb Gehalts­kür­zun­gen in Bel­gi­en, gemäß dem Bei­spiel in Neu­see­land. Die­se Diä­ten­kür­zun­gen soll­ten jedoch nicht nur auf die Regie­run­gen beschränkt sein, son­dern auf alle Abge­ord­ne­ten der Kam­mern, Par­la­men­te und auf den Senat aus­ge­wei­tet werden.

Wir for­dern, dass die Poli­ti­ker sich end­lich soli­da­risch mit der Bevöl­ke­rung zei­gen, und vor allem mit den Men­schen, denen kri­sen­be­dingt das Gehalt ent­fällt oder klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Betrie­be, die sich kaum noch über Was­ser hal­ten kön­nen. Denn es ist ein­fach, Ver­bo­te aus­zu­spre­chen, ohne selbst betrof­fen zu sein und dafür die schwer­wie­gen­den Kon­se­quen­zen tra­gen zu müssen.

Wir for­dern des Wei­te­ren die regio­na­le und föde­ra­le Regie­rung auf, die Bür­ger sach­lich zu infor­mie­ren, anstatt Panik und Hys­te­rie zu schü­ren und in sozia­len Medi­en mit­tels schön­fär­ben­den, gespon­ser­ten Video­bot­schaf­ten ihrer Pro­fi­lie­rungs­sucht zu frönen.