Das Vorsorgeprinzip bei Funkstrahlung und Elektrosmog
Die Mobilfunktechnologie hat sich in atemberaubenden Geschwindigkeit nahezu flächendeckend ausgebreitet und dringt dabei in sämtliche Lebensräume vor. Wir befinden uns inmitten einer technologischen Revolution. Mensch und Umwelt werden dabei einer ständig steigenden Belastung durch die sog. Nichtionisierende Strahlung ausgesetzt und niemand kann sich dem entziehen. Noch nie zuvor war die Belastung durch elektromagnetische Strahlen so hoch wie heute. Ob auf der Arbeit oder in Schulen, dauerstrahlendes WLAN und leistungsstarke Mobilfunksendeanlagen scheinen alternativlos.
Aber was sind die Folgen für unsere Gesundheit?
Industrie und Politik negieren oder verharmlosen die gesicherten Schädigungsnachweise dieser neuen Technologie, so wie sie es schon lange beim Thema Hochspannungstrassen und Magnetfeldbelastungen machen und verstecken sich hinter veralteten Grenzwertsetzungen.
Grenzwerte haben hierbei dreierlei Funktion: Sie schützen einen florierenden Markt, aber sich schützen nicht vor den Schäden für Mensch und Umwelt. Sie legitimieren die Untätigkeit von Politik und Justiz und sie sind die Ersatzhaftpflichtversicherung der Hersteller und Betreiber.
Das zwingend anzuwendende Vorsorgegebot der EU wird auf der regulatorischen Ebene vollständig ignoriert. Vorsorge wird zur Privatsache deklariert und die ´Risikokommunikation` – das professionelle wegdiskutieren der offensichtlichsten Risiken – wird zur Hauptaufgabe von Ämtern und Kommissionen.
Was eigentlich zu tun wäre, liegt auf der Hand. Wirksame Schutzvorschriften erlassen, umfangreiche Aufklärung betreiben, vorhandene Minimierungsstrategien in der technischen Anwendung umsetzen und neue, gesundheitsverträgliche Technologien zur Marktreife führen.
Wer meint, es ginge hier um eine faktisch nicht umsetzbare Verzichtsdebatte, weil nahezu alle Menschen diese neuen Technologien – nicht selten bis zur totalen Erschöpfung – nutzen wollen, wird überrascht sein, wie sehr wir mit „weniger Schädlichkeit“ sehr viel „mehr Nutzen“ umsetzen können und welche positiven Konsequenzen es hätte, endlich zu handeln – auf der politischen, der wirtschaftlichen als auch auf der privaten Ebene. Hierüber wollen wir mit Ihnen diskutieren.
Den Vortrag leitet Diplomingenieur Jörn Gutbier, er ist Freischaffender Architekt und lebt seit 2004 in Herrenberg (Baden-Württemberg). Er ist dort für die Grünen im Gemeinderat tätig. Seit 2011 ist er Vorstandsvorsitzender der bundesweit tätigen Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Diagnose: funk e.V. und ist Mitglied im Arbeitskreis Immissionsschutz des BUND. Er berät Politiker_innen auf Kommunaler-, Landes-, Bundes- und Europaebene in Sachen Elektrosmog und Vorsorge. Er ist 49 Jahre alt.
Er sagt: „Zu wenige klären aktiv über die Risiken und den verantwortungsvollen Umgang mit Mobilfunk auf.“
Infos: www.diagnose-funk.org
Ein Thema das uns alle angeht. Wie können wir uns schützen, welches sind die Alternativen und was sind die Möglichkeiten der persönlichen Vorsorge? Fragen auf welche Herr Gutbier eingehen wird.
Die Vorträge finden statt am 07. April in Eupen (Hotel Bosten) und am 08. April in St-Vith (Wiesenbach Hotel Wisonbrona) jeweils um 19:30 Uhr statt – Der Eintritt ist frei.
Es lädt ein die Vivant Fraktion PDG.