Reaktion auf den Leserbrief von Herrn E. Radermacher vom 24.01.2019:
Sehr geehrter Herr Radermacher, natürlich kann man das Chaos in Libyen nicht alleine auf die Außenpolitik von Hillary Clinton zurückführen, aber die Bombardierung durch die NATO unter Führung der USA war ein Schlüsselelement. Obama sagte, dass dies der schlimmste Fehler in seiner Amtszeit war. Und bezüglich des Interesses an der Demokratie in der arabischen Welt empfehle ich Ihnen das Buch von Michael Lüders: „Wer den Wind sät: Was westliche Politik im Orient anrichtet.“ Mir wäre ein Bernie Sanders auch lieber gewesen als Trump, aber den wollten die Demokraten und ihre Lobbyisten nicht. Mit vielem, was Trump macht, kann man nicht mit einverstanden sein. Aber ich denke, wir beide finden es ganz gut, dass er TTIP auf Eis gelegt hat. Unter Clinton wäre dies anders verlaufen. Wir haben größere Probleme als Trump. Denn nicht nur Trump orientiert sich am Großkapital wie Sie schreiben, sondern was tun denn Macron, Juncker und Michel? Etwa Politik für die Arbeiter, den Mittelstand oder die kleinen Selbständigen? Und was sind die Folgen der EU Freihandelsabkommen mit Drittweltländern? Oder die verheerende Steuerpolitik zahlreicher EU Länder, wodurch sich Konzerne wie Heuschrecken benehmen dürfen, aber der kleine Unternehmer und Arbeiter wird zur Kasse gebeten. Wer übernimmt denn hierfür die Haftung? Ich kann Sie beruhigen, Vivant ist nicht auf Abwegen, sondern wir bleiben unserer Linie treu.
Michael Balter