Leserbrief: Wenn das Häschen eine Maske tragen muss

Das Grenz­Echo berich­te­te am 06.04.2021, dass die DG (Minis­ter A. Anto­nia­dis) zusam­men mit dem Bera­tungs- und The­ra­pie­zen­trum den zwei­ten Band der „Coro­na-Häs­chen“ der bay­ri­schen Autorin Ursu­la Leitl her­aus­ge­ge­ben hat, der nun in den Kin­der­gär­ten, Arzt­pra­xen und über die Tages­müt­ter ver­teilt wird.

Dabei soll das Buch auf “kind­ge­rech­te Wei­se” die Coro­na-Kri­se mit den dazu­ge­hö­ri­gen Regeln erklä­ren und Kin­dern Mut machen, “jeder Situa­ti­on so gut wie mög­lich ent­ge­gen zu tre­ten.” Hier­bei wird erklärt, war­um man die Mas­ke tra­gen soll, aber ab wel­chem Alter, dass sein soll bleibt offen. Somit wird jetzt schon drei­jäh­ri­gen Kin­dern das Tra­gen von Mas­ken als neue Rea­li­tät ver­mit­telt, wobei die phy­si­schen und psy­chi­schen Pro­ble­me, die das Tra­gen eines Mund-Nasen­schut­zes mit sich brin­gen, wie­der­mal außen vor­ge­las­sen wer­den. Indes­sen weiß man, dass Kin­der auf die Mimik ihrer Bezugs­per­so­nen ange­wie­sen sind um bezie­hungs­fä­hig zu wer­den und zu blei­ben.  Als die Häs­chen nach Kon­takt mit dem “infi­zier­ten” Opa in Qua­ran­tä­ne müs­sen, wird dies von den Häs­chen hin­ter­fragt, aber jeg­li­che Dis­kus­si­on wird von der Mut­ter mit den Wor­ten “so sind nun mal die Vor­schrif­ten” im Keim erstickt.  Nach­dem Fami­li­en seit einem Jahr mit quen­geln­den Kin­dern, Sor­ge um den Arbeits­platz und häus­li­cher Iso­la­ti­on zu kämp­fen hat­ten, nutzt die Autorin und Mar­ke­ting­ex­per­tin die gro­ße Belas­tungs­pro­be und bie­tet den über­for­der­ten Eltern eine unre­flek­tier­te Hil­fe­stel­lung an. Dabei wer­den mit die­sem Buch Akzen­te gesetzt, aus einem Kanin­chen, wel­ches ein Rudel­tier ist und in gro­ßen Kolo­nien mit sei­nen Art­ge­nos­sen lebt, ein Häs­chen (Hasen) zu machen, dass scheu ist und wie ein Ein­zel­gän­ger lebt. Folg­lich erzeugt das Buch Angst und Ver­un­si­che­rung, denn es ver­mit­telt Kin­dern, sie sol­len Vor­schrif­ten befol­gen, deren Sinn sie nicht hin­ter­fra­gen dür­fen. Mut bedeu­tet hier, still zu hal­ten und den Lock­down zusam­men mit der Fami­lie durch­zu­hal­ten und gehor­sam zu sein.

Trotz feh­len­der wis­sen­schaft­li­cher Begrün­dung eines Mund-und Nasen­schut­zes mas­kiert man die Gesell­schaft und eta­bliert das öffent­li­che Mas­ken­tra­gen als neu­en Stan­dard. Dabei macht man auch vor Klein­kin­dern nicht mehr Halt, die vor lau­ter Angst dem­nächst noch nach der Mas­ke schreien.

Ist dies der rich­ti­ge Weg? Ich den­ke nein.

Und zahl­rei­che Kin­der­ärz­te war­nen jetzt schon vor den Fol­gen der Maß­nah­men für unse­re Klei­nen — sie­he Grenz­Echo Bericht vom 19.04.2021 — und for­dern drin­gend Hil­fe, denn die War­te­lis­ten bei Psy­cho­lo­gen und Psych­ia­tern wer­den immer län­ger. Auch sei es unver­ant­wort­lich, den Jugend­li­chen den Kon­takt zu Gleich­alt­ri­gen zu ver­bie­ten, was mit dem Buch jedoch ver­mit­telt wird.

Dia­na Stiel
Vivant-Frak­ti­on im PDG