Irrsinn Biotreibstoffe!

Den auf­ge­führ­ten Miss­stän­den im Arti­kel „Beim Tan­ken hat Bio sich als Irr­weg erwie­sen“ vom 22. Janu­ar kön­nen wir nur aus­drück­lich zustim­men und möch­ten noch ein Ele­ment hinzufügen.

Auf­grund einer EU-Richt­li­nie, wel­che ver­langt, den Anteil erneu­er­ba­rer Ener­gien im Ver­kehrs­sek­tor zu stei­gern, hat Bel­gi­en 2017 den ein­fa­chen Super­treib­stoff vom Markt ver­bannt und den soge­nann­ten E10 ein­ge­führt. In die­sem Treib­stoff sind bis zu 10 % Etha­nol, wel­ches teil­wei­se aus Lebens­mit­teln wie Getrei­de und Zucker­rü­ben her­ge­stellt wird, enthalten.

Das Pro­blem bei der Ein­füh­rung war, dass gar nicht genü­gend Etha­nol auf dem euro­päi­schen Markt erhält­lich war, sodass Etha­nol aus Bra­si­li­en impor­tiert wer­den muss­te und wird. Etha­nol wird dort aus Zucker­rohr her­ge­stellt, wel­ches auf Plan­ta­gen wächst, wo vor­her Urwäl­der standen.

Men­schen wer­den von den Zucker­ba­ro­nen aus ihren Dör­fern ver­trie­ben, um noch mehr Anbau­flä­che zu haben. Dann wird die­ses Pro­dukt in rie­si­gen Schif­fen, wel­che mit Schwer­öl betrie­ben wer­den und mehr schäd­li­chen Abga­sen aus­sto­ßen, als tau­sen­de von Autos, über den Oze­an geschifft, um hier angeb­lich Kli­ma­schutz zu betrei­ben. Welch ein Irrsinn!

Die Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung hat vor eini­gen Jah­ren hier­zu einen sehr aus­führ­li­chen Bericht mit dem Titel: „Die dunk­le Sei­te des Zuckers“ ver­öf­fent­licht, wel­cher sehr zu emp­feh­len ist.