2. Einwanderung und Entwicklungshilfe

Kaum ein The­ma hat die Gemü­ter in den letz­ten Jah­ren so sehr erhitzt wie die Flücht­lings­pro­ble­ma­tik. Dabei tra­gen die west­li­chen Län­der eine wesent­li­che Ver­ant­wor­tung für die der­zei­ti­ge Situa­ti­on. Vie­le kriegs­ge­plag­te Län­der sind zum Schau­platz der stra­te­gi­schen Inter­es­sen des Wes­tens gewor­den. Man brüs­tet sich damit, Flücht­lin­ge auf­zu­neh­men, ver­schweigt jedoch, dass man sie erst durch die eige­ne Ein­mi­schung in den Kon­flikt in die Flucht getrie­ben hat. Die­se Kriegs­trei­be­rei muss end­lich auf­hö­ren! Nur durch eine kohä­ren­te Poli­tik, bei der man nicht mit der einen Hand gibt und mit der ande­ren wie­der zurück­nimmt, kön­nen die betrof­fe­nen Län­der nach­hal­tig gestärkt wer­den. Statt Kon­flik­te aus Eigen­nüt­zig­keit zu befeu­ern, müs­sen die Ursa­chen kon­struk­tiv ange­gan­gen wer­den. Nur indem man den Men­schen in ihrer Hei­mat wie­der Per­spek­ti­ven bie­tet, kann man dem Flücht­lings­strom dau­er­haft Ein­halt gebieten.

Vivant-Ost­bel­gi­en ver­tritt die Ansicht, dass grund­sätz­lich jeder Mensch, der nach Bel­gi­en kom­men möch­te, bei uns herz­lich will­kom­men ist, wenn er die Mög­lich­keit und den Wil­len hat, sich in Bel­gi­en zu inte­grie­ren. Unser Mot­to lau­tet: „Wenn Du in Rom bist, benimm dich wie die Römer.“ Wer in ein frem­des Land zieht, hat sich den dor­ti­gen Sit­ten und Gebräu­chen anzupassen.

Ganz ähn­lich ist es in der Ent­wick­lungs­po­li­tik. Statt in Hilfs­pro­jek­te zu inves­tie­ren, wäre es ziel­füh­ren­der, die Ent­wick­lungs­län­der als gleich­wer­ti­ge Part­ner anzu­se­hen und ihnen so die Chan­ce zu geben, ihr Poten­ti­al zu ent­fal­ten. Hier könn­te die DG ein Zei­chen set­zen und aus­beu­te­ri­sche Frei­han­dels­ab­kom­men mit Ent­wick­lungs­län­dern, die die Men­schen jeg­li­cher Per­spek­ti­ven berau­ben, ableh­nen. Vivant-Ost­bel­gi­en spricht sich des­halb klar und deut­lich gegen der­ar­ti­ge Abkom­men aus und tut die­se Ansicht bei Abstim­mun­gen im DG-Par­la­ment kund.

Wir kön­nen das Welt­ge­sche­hen nicht im Allein­gang ver­än­dern und auch nicht das Elend der gan­zen Welt besei­ti­gen, doch kön­nen wir uns für eine kohä­ren­te Poli­tik, die frei von stra­te­gi­schen Inter­es­sen ist, ein­set­zen und ein Umden­ken anstoßen.

Für eine kohä­ren­te, mensch­li­che Poli­tik, die den Men­schen Per­spek­ti­ven in ihrer Hei­mat bie­tet und frei von stra­te­gi­schen Inter­es­sen ist.